Der Streit zwischen Apple und dem FBI ist dreckig geworden. Das US-Justizministerium bekämpft Apples Weigerung ein iPhone 5c zu entschlüsseln nun mit den Worten, dass das Unternehmen selbst Schuld sei. Schließlich habe es eine Marketing-Entscheidung getroffen und seine Telefone verschlüsselt. Die Konsequenz ist, dass Sicherheitsbehörden auch mit einem Durchsuchungsbefehl nicht mehr auf ein iPhone zugreifen können. Gleichzeitig behauptet das Justizministerium dass seine Forderung nicht unvernünftig und geradezu bescheiden sei, da es sich nur um ein einziges iPhone handele und nicht um einen MasterKey für alle iPhones. Die Forderung des FBI würde also niemandes Datenschutz-Rechte beschneiden, wie Apple es behauptet.
Apple, in Person von Bruce Sewell, dem Chef-Anwalt des Unternehmens, hat nun recht patzig auf diese Anmerkungen des US-Justizministeriums geantwortet. Er bezeichnet die Aussagen als „billige Nummer“. Außerdem lese sich die neueste schriftliche Einlassung des FBIs zu dem Fall als Anklageschrift, deren Ziel es sei Apple zu verunglimpfen.
Unabhängig von dieser neuen dreckigen Ebene des Streits hat Apple natürlich Recht: So hat der FBI-Direktor im Februar bereits zugegeben, dass es sich hierbei keinesfalls um einen Einzelfall handelt. James Comey hat bestätigt, dass er sich von diesem Präzedenzfall die Mittel erhofft, weitere iPhones knacken zu lassen. Und auch das US-Justizministerium hat bereits die Entschlüsselung weiterer iPhones beantragt, bei denen es sich nicht um so schwere Fälle wie Terrorismus gehe. Außerdem handelt es sich eben doch um einen MasterKey, der in der Lage wäre mehrere iPhones zu entschlüsseln, auch wenn eventuell einige Anpassungen notwendig sein sollten.
Diskutiere mit!
Hier kannst du den Artikel "FBI gegen Apple: Streit um Entschlüsselung eskaliert" kommentieren. Melde dich einfach mit deinem maclife.de-Account an oder fülle die unten stehenden Felder aus.
Das FBI missbraucht meiner Meinung nach die tragischen Ereignisse von San Berndino, um einen Präzedenzfall zu schaffen, damit künftige Ermittlungen einfacher werden - schließlich ist dies ja die Aufgabe des FBI, zu ermitteln. Firmen, die ihre Türen geschlossen halten und ferner auch noch die "unter Generalverdacht stehenden" User eines Apple Device schützen kann sich das FBI nicht leisten. Das FBI wäre nicht mehr das, was es bisher war. Somit ist es für beide Seiten schwierig: Weder Apple, noch das FBI können zurück, ohne ihr Gesicht zu verlieren. Laut E.Snowden wäre das FBI in der Lage das iPhone zu knacken, indem es die Chips austauscht. Ja, das geht und deshalb bin ich davon überzeugt, dass es gar nicht um den Inhalt des iPhones geht, sondern darum Macht und Stärke zu bewahren, zu behalten.
Wir tragen Smartphones mit wichtigen, privaten Informationen mit uns und sie sind wie unsere eigenen Gedanken (unser Gehirn, unser zweites Gedächtnis) geworden. Eine Wohnung per Gerichtsbeschluss zu durchsuchen - okay, aber in meinen Kopf zu wühlen, meinen Gedanken zu kramen - NEIN! Deshalb, weiter so Apple - ob marktstrategisch oder nicht, egal. Das Ergebnis zählt: Schutz der Demokratie und der Privatsphäre. Thank you, Mr. Cook.
Um ein iPhone zu entsperren darf es keinen MasterKey geben. In jedem einzelnen Fall müsste der Benutzer eines iPhones informiert werden und dieser müsste sein Einverständnis geben. Apple müsste der juristisch Vertreter des Benutzers sein, müsste somit in jedem Fall vor Gericht gehen und auch die Gerichtskosten übernehmen. Wenn Apple dies zu teuer zu stehen käme, dürfte Apple nur noch iPhones an vertrauenswürdige Personen verkaufen, d.h. es bräuchte so etwas wie einen "Waffenschein". (Vielleicht aber ist dieses ganze Theater auch nur eine Augenwischerei, damit wir glauben unsere Daten wären sicher).
Das FBI verhält sich schon wie GeStaPo und Stasi!!! Wo bleiben den die Ermittlungsmethoden, wo es noch keine Smartphones & Co gab? Ermittlungen nur vom PC Schreibtisch aus... Paranoides Pack, die halten jeden für ein Terroristen ( Kopfschüttel)!!!
es ist eine Marketingstrategie ... aber die des FBI.