Amazon ist bereits seit 20 Jahren im Online-Business vertreten und damit ein alter Hase. Mit dem Verkauf von Büchern über das Internet hatte man damals eine Geschäftsidee, die auf fruchtbaren Boden gefallen und von den Kunden überwältigend gut angenommen worden ist. Später kamen andere Produktkategorien dazu. Heute bietet Amazon beinahe ein Vollsortiment an, betreibt aber auch andere, mehr spezialisierte Handelsportale.
Basierend auf den eigenen Erfahrungen in diesem Geschäftsbereich hat man aus den selbst verwendeten IT-Systemen zur Abwicklung des Online-Handels die Amazon Web Services entwickelt und verdient mit diesen Cloud-Dienstleistungen ebenfalls Geld.
In der folgenden Zeit hat Amazon seine Geschäftsfelder basierend auf Erfahrungen mit den bereits etablierten Kenntnissen immer weiter ausgebaut. So war der Weg vom Bücherverkauf zum Vertrieb von eBooks und dem entsprechenden Kindle-E-Book-Reader nicht weit. Aus dem Kindle sind dann Tablets und Smartphones hervorgegangen. Die Erfahrungen aus dem Vertrieb mit digitalen Büchern wurde dann übertragen auf den Musikbereich, Software und Fernsehserien.
Amazon Studios
Und jetzt verkündet Amazon den Einstieg ins Filmgeschäft. Das ist allerdings keine ganz neue Nachricht. Bereits 2010 wurden die Amazon Studios gegründet, mit dem Zweck, eigene Comics und Fernsehsendungen zu produzieren. Dass man nun auch Kinofilme selbst produzieren möchte und diese dann zudem über den eigenen Streaming-Dienst Amazon Instant Videos zu vertreiben, ist nur konsequent. Außerdem sichert sich Amazon so den Einfluss auf alle Bereiche – von der Produktion von Inhalten (Filme, TV-Sendungen, Spiele etc.) über den Vertrieb (Amazon.com, Amazon Instant Video) bis zu den Geräten, auf denen die Inhalte konsumiert werden (Kindle, Fire Tablet, Fire Phone, Fire TV).
Darüber hinaus stützt sich die gesamte Amazon-Welt dabei auf die Amazon Web Services. Insgesamt scheint das Amazon-Universum damit noch abgeschotteter zu sein als die Apple-Welt. Bis auf einige Apps und die Aufnahmen der iTunes-Festivals bietet Apple bislang keine eigenen Inhalte, sondern nur die von Dritten über iTunes an – auch wenn man enge Beziehungen zur Musik- und Filmbranche, Disney/Pixar, pflegt.
Auch der Einstieg in die Filmbranche ist gewiss lange und gut vorbereitet. Hier stützt man sich ebenfalls auf eigene Erfahrungen – die aus der erfolgreichen Fernsehserienproduktion. Erst am 23.Dezember 2014 ging die Serie „Mozart in the Jungle“ in den USA an den Start und kam bislang auch sehr gut bei den Kritikern an. Für diese Serie hat man sich natürlich mit Roman Coppola, Jason Schwartzmann, Paul Weitz erfahrene Branchenexperten ins Boot geholt. Auf der Gehaltsliste der Amazon Studios stehen auch Namen wie Woody Allen und Steven Soderbergh.
Die Serie „Transparent“ hat sogar bei den Golden Globes 2015 den Preis in der Kategorie „Best TV Series – Musical or Comedy“ gewonnen und Darsteller Jeffrey Tambor in der Kategorie „Best actor – TV Series, Musical or Comedy“. Ähnliche Professionalität darf man auch bei den Filmen erwarten. Ted Hope, Produzent vieler Independent-Filme – übernimmt dabei die kreative Leitung bei Amazon Original Movies.
Fazit
Amazon wird immer mehr zu einem Mischkonzern, der neben seinem ursprünglichen Kerngeschäft nach und nach weitere erfolgreiche Geschäftszweige aufbaut. Dazu nutzt man die Erfahrungen aus dem eigenen Geschäft und kombiniert sie mit Expertise, die man sich von außen ins Boot holt. Die unterschiedlichen Geschäftsbereiche ergänzen sich hervorragend, so dass man Synergieeffekte nutzen kann. Man darf gespannt sein, was das nächste große „Amazon-Ding“ sein wird.
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"Die unterschiedlichen Geschäftsbereiche ergänzen sich hervorragend, so dass man Synergieeffekte nutzen kann."
Und warum verdienen sie dann seit kein Geld?
Amazon verdient sicherlich jede Menge Geld. Nur für die Steuer nicht :-). Seltsamerweise sehen die sich immer noch als Logistiker? Oder haben die anderen Bereiche andere Tarifverträge? :-) Wäre mal ganz interessant oder? Es macht wirtschaftlich NULL Sinn einen Minusbereich mittelfristig zu tolerieren oder gar zu generieren es sei denn für Geldwäsche, Steuertricks oder in der Hoffnung dadurch einseitig ausgerichtete Konkurenz zu bekämpfen. Also Insofern habe ich NULL Mitleid mit irgendwelchen Schnapsideen diverser Firmengründer die im Rausch des Geldes der Ansicht sind überall mitmischen zu können, was nämlich der vierte und absolut sinnloseste Baustein wäre.
Amazon bleibt für mich bisher lediglich die Ergänzung für die Beschaffung von Dingen, die diverse Märkte einfach nicht führen bzw. nicht führen wollen, weil zu wenig gekauft oder zu hochpreisig. Oft genug gehe ich umsonst zum Saturn, Mediamarkt weil die qualitativ hochwertige Ware oftmals leider nicht führen.
Achja, mir ist in den letzten 5 Jahren nichts bzgl. Amazon Film aufgefallen.