Ähnlich dem verheerenden Laborunfall des Gordon Freeman in „Half-Life“ werden auch die Ereignisse von „Axiom Verge“ durch einen fehlgeschlagenen Versuch ins Rollen gebracht. Dieser lässt den Protagonisten Trace in einer fremdartigen Welt erwachen. Doch ist diese Welt Realität? Oder hat Trace den Verstand verloren?
Das bessere Metroid
Dem Grundrezept für ein Spiel nach dem Muster des Nintendo-Klassikers „Metroid“ folgend, gibt die mit skurrilen Feinden gefüllte Welt durch gründliches Erkunden nach und nach ihre Geheimnisse preis. Dabei stößt man immer wieder auf Sackgassen. Doch oft ist bereits auf den ersten Blick zu erahnen, dass man eine unüberwindlich erscheinende Hürde mit der richtigen Ausrüstung wird nehmen können, etwa durch verbesserte Sprungkraft oder ein Werkzeug zum Erreichen weit entfernter Schalter.
Trace ist nicht schutzlos unterwegs, die Auswahl an Waffen ist gigantisch. Wir zählten bei unserem ersten Durchlauf allein 18 unterschiedliche Kanonen – vom Blitzgenerator über einen Flammenwerfer bis hin zu einem Scherben verschießenden Todbringer ist das Angebot breitgefächert. Auch lassen sich viele neue Ausrüstungsgegenstände finden. Diese gewähren dem Helden nicht nur ein Mehr an Ausdauer, sondern bereichern ihn um ganz besondere Fähigkeiten.
Der Weg ist das Ziel
Neben dem an das Finden neuer Ausrüstungsgegenstände gekoppelten Fortschritt bei der Erkundung der Spielewelt bedient „Axiom Verge“ auch andernorts gelungen die Genre-Konventionen: Was wäre eine Hommage an Spiele wie „Metroid“, „Super Probotector“ und „Blaster Master“ ohne epische Bosskämpfe?
Besonderen Tribut zollt das Spiel darüber hinaus den technischen Unzulänglichkeiten der alten Konsolenspiele und Schummel-Hardware, wie etwa den Game-Genie-Steckmodulen. Mit dem sogenannten „Address Disruptor“ etwa lassen sich Gegner „hacken“. Dabei zeigt jeder Feind seine ganz persönlichen Eigenheiten, todbringende Projektile können sich nach einem Hack in wertvolle Lebensenergie verwandeln. Auch die Spieleumgebung lässt sich manipulieren.
„Axiom Verge“ fesselt geübte Spieler beim ersten Durchlauf zwischen 12 und 15 Stunden vor den Mac. Wer möglichst viele Geheimnisse entdecken will, verbringt viele zusätzliche Stunden in der geheimnisvollen Welt von Sudra.
Retro-Fest
Freunde von Pixelgrafik feiern den Grafikstil, Trace besteht sein 2D-Abenteuer in einer Welt irgendwo zwischen den Klassikern aus vergangenen 8- und 16-Bit-Videospieltagen. Die musikalische Untermalung gilt es besonders hervorzuheben, sie verbindet rohe Synthesizer-Klänge mit ungewöhnlichen Samples und klassischen Instrumenten. Audio-visuell trifft „Axiom Verge“ genau die richtigen Töne.
Mehr als nur ein Geheimtipp
„Axiom Verge“ gehört schon jetzt zu den besten Action-Adventures des Jahres. Das Spiel ist zudem der Beweis dafür, dass Spielspaß kein durchkalkuliertes Produkt großer Software-Konzerne sein muss, der mit Millionen schweren Budgets und hunderten Köpfen umfassenden Entwicklerteams hantiert: „Axiom Verge“ ist das Werk eines einzelnen Programmierers, der das Spiel über einen Zeitraum von fünf Jahren nahezu ausschließlich in seiner Freizeit entwickelt hat. Dass sich das Multitalent Thomas Happ dabei vor allem von Metroid hat inspirieren lassen, lässt sich nicht abstreiten. Doch „Axiom Verge“ bringt genügend eigene Ideen mit und ist in seiner Summe ein Beleg dafür, dass Kopien besser als ihre Vorlagen sein können!
Fazit
Ein Fest für Retro-Fans: Mehr „Metroid“ auf dem Mac geht nicht!
Produktname | Action-Adventure |
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Hersteller | Thomas Happ |
Preis | 17,99 € |
Webseite | www.axiomverge.com |
Pro |
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Contra |
|
1,6gut |
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