Für einige ist es ein hochspannendes Thema, andere fangen dabei unwillkürlich gelangweilt an zu gähnen: Viren und Trojaner am Mac. Alle paar Monate heißt es reißerisch, der erste Mac-Virus sei aufgetaucht. Um aber eine lange Geschichte möglichst kurz zu machen: Für Mac OS X gibt es bislang keinen Virus und keinen Trojaner, der tatsächlich diesen Namen verdient hätte. Sicher gibt es Programme, welche dem Anwender Schlechtes wollen, es gibt aber nicht ein einziges, das sich selbsttätig weiterverbreiten könnte. Diese Selbstständigkeit ist aber ein entscheidendes Kriterium bei der Definition von Viren und Trojanern. Die Schadprogramme für OS X, die bisher bekannt geworden sind, sind eben gerade nicht vollkommen selbstständig. Sie benötigen immer den Anwender vor dem Rechner, der sie aktivieren muss.
Der Fehler vor dem Rechner
Ein geflügeltes Wort unter Computerfachleuten lautet: Der größte Fehler sitzt immer vor dem Rechner. Damit ist gemeint, dass Programme noch so gut geschrieben sein können, unachtsame oder unwissende Anwender schaffen es immer wieder, Fehler zu machen. Im Fall von Viren und Trojanern für Mac OS X heißt das konkret, dass die Schadsoftware nichts ausrichten kann, solange sie nicht vom Anwender doppelt angeklickt wird und dieser danach auch noch ein Administratorkennwort eingibt. Eine beliebte Falle sind E-Mail-Anhänge: Meistens geben sie sich als Rechnung oder als Bilddatei aus.
Öffnet der Anwender diese, ohne den Absender als bekannt überprüft zu haben, und fragt die Datei dann auch noch nach dem Passwort, sollten alle Alarmglocken schrillen. Trojaner verbreiten sich auch gerne über den Webbrowser. Meldet eine Seite, sie könne Inhalte nicht darstellen, weil irgend eine Erweiterung fehlt, ist in vielen Fällen etwas faul. Recht oft fehlt angeblich das Plug-In für DirectX – dabei gibt es diese Software gar nicht für den Mac. So hanebüchen das klingen mag – auf solch billige Fallen stößt man öfter als man denkt. Ein gewisses Maß an Achtsamkeit kann also dem Mac-Anwender unterm Strich das Leben erheblich erleichtern. Ein etwas anderes Bild ergibt sich, wenn man Makro-Viren für Microsoft Office in die Überlegungen mit einbezieht.
Makroviren
Einige Programme des Office-Paketes von Microsoft können mit sogenannten Makros um eigene Funktionen erweitert werden. Diese Fähigkeit wird aber auch immer wieder dazu verwendet, Viren zu programmieren. Das Perfide daran: Diese Viren laufen unter Office für Mac genauso wie unter Office für Windows. Der einfachste Schutz dagegen ist, die Ausführung von Makros in den Voreinstellungen zu untersagen.
Wenn ein solchermaßen infiziertes Office-Dokument aber an Personen weitergegeben wird, die das Ausführen von Makros weiterhin zulassen, hat man ihnen womöglich unwissentlich schädlichen Programmcode untergeschoben. An dieser Stelle ist der Einsatz von Anti-Viren-Software also durchaus sinnvoll, denn ein guter Virenscanner durchsucht Dokumente nach ebensolchen üblen Machenschaften und entfernt die entsprechenden Makro-Teile aus dem Dokument. Hier ist man auch als Mac-Anwender in der Pflicht, einen Virenscanner einzusetzen, der auch Windows-Viren entfernt.
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