In kleinen Denkspielen steckt meist nicht weniger Entwicklungsarbeit als in größeren Produktionen - zwar fällt die Grafik schlichter aus, aber in die Spielbarkeit muss ebenso viel Arbeit investiert werden. In Threes stecken fast 1,5 Jahre Arbeit, nach der Veröffentlichung hat es aber nur 21 Tage bis zum ersten Klon gedauert: 1024.
1024 war Threes optisch und spielerisch sehr ähnlich, bot aber "Steine" auf dem Raster, die nicht bewegt werden können. Zehn Tage später wurde dann der Klon geklont: 2048 sollte 1024 und Threes an Popularität übertreffen. 2048 trat die Klonwelle zudem erst richtig los, denn der Quelltext der App wurde veröffentlicht - Entwickler, die auf den schnellen Euro hofften, änderten allenfalls ein paar Details und veröffentlichten das Spiel erneut im App Store. Wer nun im App Store nach "2048" sucht, findet etliche Spiele, wobei einige Entwickler immerhin Threes als Ursprung erwähnen.
Die Threes-Entwickler sehen ihr Spiel als besser an, da es ihnen schon im ersten Versuch gelang, 2048 zu schlagen. Es sei wesentlich schwerer, in Threes die Höchstpunktzahl zu erreichen. Durch die vielen 2048-Klone sehen nun aber nicht wenige in 2048 das Original und in Threes den Klon. Im App-Store-Zeitalter werden gerade die einfach aufgebauten Spiele sehr schnell kopiert, auch wenn das Phänomen, dass die Kopie das Original an Popularität übertrifft, sicher nicht neu ist.
Die Threes-Entwickler haben die Gelegenheit nun genutzt, die Entwicklungsgeschichte von Threes zu dokumentieren. Die Klage über die Klon-Apps macht nur einen kleinen Teil aus. Die Dokumentation enthält die Kommunikation zwischen den Entwicklern und Konzeptzeichnungen - wer sich für Game-Design interessiert, sollte sich die Zeit nehmen und den Artikel durchlesen.
Diskutiere mit!
Hier kannst du den Artikel "Threes-Entwickler über das Klon-Problem in den App Stores" kommentieren. Melde dich einfach mit deinem maclife.de-Account an oder fülle die unten stehenden Felder aus.
Erst denken, dann planen und im Anschluß den Artikel schreiben.
Etwas ähnliches fiel mir in den letzten Wochen bei der Schrift-Installations-App "AnyFont" auf. Schon nach zwei Wochen gab es zwei Klone, die beide - oh Wunder AnyFont im App-Namen tragen. Im Stile von "... Install AnyFont" nicht etwa auseinander geschrieben "Install any font". Ein Schelm der Böses dabei denkt.
Ich dachte Apple wollte Klone verbannen? In Deutschland müsste man solche Apps, die s.o. den Namen der imitierten App bewusst in den Programmnamen einbauen, nach UWG §1 (Wettbewerbsrecht) verklagen.