p>
Die Rechtslage ist einfach. Die Garantiebedingungen des iPhone-Herstellers schließen aus, dass ein zum Beispiel in Italien gekauftes iPhone von Apple in Deutschland repariert wird: „Apple ist berechtigt, die Garantie auf das Land zu beschränken, in dem [das iPhone ursprünglich verkauft wurde.]“ Eine Klausel, auf die sich der Hersteller auch beruft: „Diese Bestimmung ist gültig und wird praktiziert“, erläuterte Apple-Pressesprecher Georg Albrecht noch Mitte letzten Jahres gegenüber maclife.de, „der Kunde muss also sein iPhone vor Ort zur Reparatur geben, dort wo er es gekauft hat.“
Und das mit dem Segen der Gerichte: Einschränkungen von Garantien werden von der Rechtsprechung häufig akzeptiert. „Im Grundsatz besteht [bei den Garantiebedingungen] volle Vertragsfreiheit, da eine Pflicht zur Einräumung einer Garantie nirgends besteht“, fasst der Jurist Westermann im Münchener Kommentar zum Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) die Lage zusammen.
Apples Kehrtwende
Nun jedoch, so scheint es, lenkt Apple ein: Wie die Macintosh-Nachrichtenwebseite Macnotes.de berichtet, haben mehrere Nutzer nicht vertragsgebundener, im Ausland erworbener iPhones ihre Mobiltelefone erfolgreich zu Apple Deutschland eingeschickt, repariert bekommen und ohne Netzsperre zurück erhalten. „Vor rund einer Woche hatte Apple sein Garantieformular überarbeitet“, berichtet die Webseite, „seitdem konnten auch Besitzer simlockfreier iPhones (z.B. aus Italien) ihre Geräte zur Reparatur in Deutschland einschicken.“
Eine Möglichkeit, die das Unternehmen allerdings offiziell noch nicht bestätigen möchte: Auf der Apple-Webseite wird in der FAQ-Sektion weiter darauf verwiesen, Garantieleistungen könne man nur im Land des Gerätekaufs in Anspruch nehmen und auf eine Anfrage gab die Apple-Pressestelle bislang noch keine Antwort. Der Macnotes-Bericht spricht dennoch eine deutliche Sprache und zeigt, dass Apple auf Kritik seiner Anwender hört. Und iPhone-Käufe im Ausland damit attraktiver macht.
[Update: Gegenüber maclife.de erklärte Apple-Pressesprecher Georg Albrecht, „an den Garantiebestimmungen bei aus dem EU-Umland importierten iPhones“ habe sich „nichts geändert“.]
Diskutiere mit!
Hier kannst du den Artikel "Repariert Apple iPhone-Grauimporte? [Upd.]" kommentieren. Melde dich einfach mit deinem maclife.de-Account an oder fülle die unten stehenden Felder aus.
Wenn das so kommt, dann dürften auch die Preise für ein Sim-/Netlock freies iPhone fallen. Das Preisaufschlag in Stores wie z.B. 3GStore wurde immer gerechtfertigt mit dem erhöhten Aufwand im Garantiefall (einschicken nach Belgien oder Italien etc. eben die gesamte Garantieabwicklung) Wenn in Zukunft dieser Aufwand entfällt, dann gibt es auch keinen sachlichen Grund mehr für einen Zuschlag. 100 Euro weniger pro Gerät sollten dann schon drin sein.
Ich bin gespannt.
...zumindest im Privatverkauf, wie z.B. bei eBay, denn die Nachfrage nach "EU-iPhones" würde tendenziell steigen.
...habe mein italienisches iPhone 3Gs in Deutschland wg. eines Risses im Gehäuses erfolgreich umgetauscht. Das spricht für die geänderte Kundenorientierung, weiter so!
Nein, es ist nicht die Absicht von Apple die Garantiebestimmungen zu ändern. Es war ein Pilotprojekt, bei dem Die Mitarbeiter für eine gewisse Zeit auch importierte iPhones reparieren durften. Es wurde aber schon nach einer kurzen Zeit eingestellt. Wir wurden überhäuft mit zu reparierenden importierten iPhones. Danach hat Apple das Projekt begraben für unbestimmte Zeit.
Der steigenden Nachfrage steht aber durch die Händler ein potentiell ungleich höheres Angebot gegenüber, denn die Händler können aus Italien oder Belgien für die entsprechende Nachfrage die iPhones holen.