Dieser Anwender hatte gleich zehn Reise-Apps berechnet bekommen und war über sein plötzliches Interesse für bekannte und weniger bekannte chinesische Städte vermutlich erstaunt. Noch erstaunter dürfte er aber darüber gewesen sein, dass er angeblich die chinesischsprachigen Versionen der Apps gekauft habe. 24 weitere Apps von WiiShii wurden ebenfalls auf seine Kosten eingekauft - oft gleich in beiden Sprachversionen.
Der betroffene Anwender hatte daraufhin Ars Technica kontaktiert. Er selbst ist laut Ars ein erfahrener E-Commerce-Entwickler und verwendet ein Passwort, das aus einer Mischung aus Zahlen und Buchstaben besteht. Eine so genannte Brute-Force-Attacke, bei der alle Kombinationen durchprobiert werden, ist damit recht unwahrscheinlich, würde doch ein Angreifer mit dem Ausprobieren von Begriffen aus einem Wörterbuch in kurzer Zeit mehr iTunes-Konten kapern.
Natürlich gibt es andere Wege, durch die sein Passwort an Dritte gelangt sein könnte - neben Schadsoftware und einem Sicherheitsproblem bei Apple wäre es möglich, dass er mit dem gleichen Passwort auf einer anderen Site registriert ist, die gehackt wurde. Apple reagierte nach dem Ars-Bericht und entfernte sämtliche Reise-Apps des Entwicklers.
Seltsam, dass in so kurzer Zeit gleich zwei Entwickler offenbar so ungeschickt bei den Verkaufszahlen tricksen. So ein massiver Betrug fällt auf, besonders wenn ein Anwender gleich zwei Sprachversionen von ein und derselben App kauft. Stutzig macht auch der geringe Zeitabstand zwischen den beiden Betrugsfällen: Haben sich WiiShii (Reise-Apps) und Thuat Nguyen (eBooks) selbst die Kontendaten verschafft? Zumindest bei dem eBook-Fall wurden mit geknackten Konten nicht nur Apps eines Entwicklers, sondern auch diverse andere Apps gekauft.
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