Stärken und Schwächen der Office-Suite

Microsoft Office auf dem iPad: Top oder Flop - ein Stimmungsbild

Als iOS-Entwickler ist Microsoft schon länger aktiv, die Office-Suite hatte man dem iPad hingegen vorenthalten. Nun ist Office für iPad da und belegt die vorderen Ränge in den Charts. Was macht die Konkurrenz und wie reagieren die Anwender?

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Erst im Februar bekam Microsoft einen neuen CEO, Sarya Nadella wurde zum Nachfolger von Steve Ballmer ernannt. Ballmer zählte wie Gates zur alten Microsoft-Garde und gab die Parole "Windows Everywhere" aus. Nadella kam hingegen erst nach der Veröffentlichung der ersten erfolgreichen Windows-Version (Windows 3.0) zu Microsoft und ist von der Cloud- und Geschäfts-Sparte auf den Chefposten gewechselt. Office für iPad wurde aber natürlich nicht erst seit Februar entwickelt.

Nadella hat schon vor der Office-Vorstellung gezeigt, dass er ein Mann der Cloud ist: OneNote ist kostenlos, für alle Systeme. Die Preisänderung hat OneNote gut getan, denn nun liegt der Notizzettel mit Cloud-Anbindung auf Platz 5 der Charts.

Auffallend an der Präsentation war, wie selten Windows erwähnt wurde. Zwar dürfte das Microsoft-Betriebssystem auf der nächsten Developer-Konferenz dennoch eine große Rolle spielen, aber bei Nadellas erster Präsentation wurde ein klares Motto ausgegeben: Microsoft will überall sein, auf jedem Betriebssystem. Damit ist auch klar: Office wird nicht länger aus strategischen Gründen anderen Systemen vorenthalten, die iOS-Version ist fertig, also wird sie veröffentlicht. Das iPad-Office ist eine weitere Stärkung für die Microsoft-Cloud, denn gesichert werden Dokumente natürlich auf dem OneDrive. Das iPad ist dabei nur der Anfang, Android dürfte folgen.

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Das sich Microsoft mit dem Kurswechsel so schwer tat, liegt daran, dass das Unternehmen zunächst ganz auf die beiden Kernmarken Windows und Office setzte, um das Surface-Tablet als echte Tablets zum Arbeiten zu vermarkten. Office ist die Killer-App der PC-Welt und nicht ohne Grund hatte sich Steve Jobs bei seiner Rückkehr zu Apple der Unterstützung Microsofts versichert. Das die Firma Microsoft nun ihrerseits das iPad zum Business-Tablet aufwertet und damit eingesteht, iPads nicht so schnell aus Unternehmen vertreiben zu können, zeigt, wie sich die Zeiten geändert haben: Einst gab Jobs zu, dass man im PC-Markt nicht mehr gewinnen könne, die Ankündigung Microsofts ist nun ein Eingeständnis, dass es zur Windows-Dominanz bei den Tablets nicht mehr reichen wird.

Konkurrenz

Die Entscheidung für das iPad-Office dürfte für Office als Produkt die richtige Entscheidung sein, für Microsofts Hardware-Ambitionen könnte sie jedoch zum Problem werden. Langfristig wäre Office aber in der Nach-PC-Ära in Gefahr gewesen: Wer auf dem iPad mit Office-Dokumenten arbeiten wollte, kam bisher zwangsläufig mit Google oder Apple in Berührung. Beide Firmen bieten ihre Office-Lösungen sowohl im Webbrowser als auch als App an. Keine der Lösungen bietet allerdings den Funktionsumfang und Kompatibilität von Office und für Firmen, deren Anwendungen und Makros auf Produkten von Microsoft aufbauen, stellen sie keine Alternative dar.

An Firmen dürfte sich auch Office für iPad richten: Die Abo-Kosten sind angemessen und beinhalten alle Anwendungen des Office-Pakets inklusive der jeweils aktuellen Mac- und PC-Version. Zwar ist das Stimmungsbild in den App-Store-Kommentaren alles andere als positiv, aber Microsoft dürfte die Zielgruppe kennen. Viele Studenten bekommen Office 365 auch kostenlos oder stark vergünstigt. Ohne Rabatt kostet Office 365 99 Euro jährlich - dafür darf das Office-Paket auf bis zu 5 Computern (PCs und/oder Macs) plus bis zu 5 Tablets installiert werden. Für Gelegenheitsnutzer ist das sicherlich zu teuer, aber diese dürften ohnehin Office-Alternativen nutzen.

Echo

Erste Presseberichte fallen weitgehend positiv aus. So urteilt "Die Welt", dass Excel bei der Touchbedienung überzeugt und Präsentationen mit PowerPoint sogar Spaß machen. Dafür wird als Online-Speicher nur OneDrive unterstützt und Word kann weder eigene Vorlagen erstellen, noch in einen Vollbildmodus wechseln.

Engadget stellt fest, dass man mit der iPad-Version mehr machen könne als mit der bereits veröffentlichten iPhone-Version und die Bedienung dank des größeren Bildschirms angenehmer sei. Für viele Anwender sei iWork aber die bessere Wahl, da es günstiger ist und mit mehr Cloud-Diensten zusammenarbeitet. Office für iPad ist laut Engadget nicht für iPad-Besitzer, die nach einer Office-Suite nutzen, sondern für Office-Kunden, die eben auch ein iPad besitzen.

Ähnlich urteilt auch Ars Technica: Anwender, die Office nutzen, werden Office für iPad lieben. Problematisch ist der späte Zeitpunkt der Veröffentlichung: Microsoft habe die Chance verpasst, Neukunden anzusprechen, die noch nicht an Microsoft-Produkte gebunden sind.

Fazit

Das Fazit von Engadget fasst es am Besten zusammen: Wer in irgendeiner Form mit dem Microsoft-Ökosystem verbunden ist, bekommt nun von Microsoft endlich auch iPad-Apps. Für Neukunden stellen Abokosten und OneDrive-Zwang allerdings Einstiegshürden dar.

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Microsoft ist und war noch nie »iOS-Entwickler«. Sie entwickeln für die iOS-Plattform, das ist aber etwas ganz anderes. Es reicht nicht, wenn man beruflich schreibt, dass »jeder weiß, was gemeint ist«. Man sollte es auch so schreiben, wie es gemeint ist. So verkommt Sprache immer mehr zum Ratespiel. Um meinen Verstand rege zu halten, möchte ich aber nicht Webseiten lesen. Das geht auch anderweitig.

Apple nennt Entwickler für die iOS-Plattform selbst iOS Developer oder Apple Developer.

Ich habe Pages, Number und Keynote auf meinem iPad und das reicht mir.

Ganz genau

14 iPads durch Surfaces ersetzt eben weil es keine vernünfige office alternative gab, und jetzt das :-( Jetzt bleiben wir aber bei Windows...das Geld hätte man sich sparen können

Mein tief empfundenes Beileid. Ganz ehrlich.

autsch . . .

Ich hab mir ein Surfaces gekauft wegen Office und nach 2 Tagen Benutzung in Ebay eingestellt.
Wenn man ein iPad gewohnt ist, nervt ein Surface nur, geht schon los wenn man was schreiben will, dass man zuerst die Tastatur aufklappen muss und als es dann am 2 Tag, als ich nur schnell was nachschauen wollte erst 5 min. Updates installiert hat wars reif für Ebay.

Das kommt davon, wenn man diese M$-Abhängigkeit nicht los wird. Das ist die wirkliche Geldfrage. Dieser hier ist ein weiterer Lehrbatzen aus dem bestimmt nichts gelernt wird und jedes Jahr weiter kosstet!

Solche dummen Kommentare kommen davon, wenn man in die Schule geht und nicht aufpasst. Aus welcher Klasse bist Du rausgeflogen?

Haben wir hier einen Nerv getroffen? Auch schon Kohle sinnlos verbraten?!

Klar mit jeder Menge Applescheiß iPad, iWork)

Dann würde ich doch komplett auf M$ umsteigen!

Ging mir genauso. Allerdings war es nur ein ipad. Und wider Erwarten ist das Surface bei weitem nicht so schlecht, wie es allgemein gemacht wird. Die Wahl zwischen Kacheloberfläche und reiner Comupteroberfläche macht es eindeutig flexibler einsetzbar. Sogar meine Frau - eher gar kein Technikfreak - schielt auf das Surface.

Ich denke mal, dass auch für Microsofties als Privatanwender dieses Abo-Modell ein Problem ist, denn man fühlt sich ausgenutzt mit solchen Wucherpreisen. In drei Jahren dreihundert Euro wo es früher genügt hat, eine Version zu kaufen und die längere Zeit zu benutzen. Cloud und skype hin oder her.

MS zielt klar auf die Unternehmen, da es äußerst vorteilhaft für sie ist (Beträge werden gestreckt) und Mehrfachlizenzen enthält. Und damit es in den Unternehmen bleibt werden die ahnungslosen Studenten beschenkt. Prinzipiell also eine Absage an den Home-User-Markt, da Apple iWork verschenkt. Vielleicht funktioniert ja diese Taktik seitens MS. Letztlich sind Word & Co überfrachtet, denn ein Homie nutzt deren Potenzen nur zu Bruchteilen.

Gut erkannt. Es ist wie mit dem Zucker, den man Kindern reinstopft, so dass sie später auch weiterhin Zucker konsumieren. Sie haben ja nichts anderes kennen gelernt.

Für ernsthaftes Arbeiten gibt es auch kaum noch etwas anderes außer MS. Der Schrott von iWork ist eben nur noch für Einladungen für Omas Geburtstag gut.

Es ist auch geschäftlich nicht tragbar. Warum wird hier und anderswo immer dieser Unterschied gemacht? Letztendlich kostet der Müll Kohle. der anderswo wieder rein muss. Bei Adobe ist es dieselbe Sch....e!

sorry mit ihrem Abo zwang kann Microsoft ifr Office für iPad behalten da neme ich lieber Pages, Numbers und Keynote die sind für meine Zwecke zu 100% tauglich ich hätte erlich gesagt auch gerne Pro Offie app 3 bis 5 € bezahlt aber mit edem Office 365 zwang können die das behalten und wen dies für die kommende Mac version ebenso wird sorry Microsoft dann könnt ihr euch da anbieten bei mir sparen

Mal ganz ehrlich: Was mich ankotzt ist der Müll der hier über kostenlos etc. gelabert wird. Wenn ich einen Haufen Geld in die Entwicklung eines Produktes investiere und es auch seinen Dienst tut, dann ist es auch wert, entsprechend bezahlt zu werden. Apple MUSS iWorks verschenken, weil außer Keynote nichts brauchbares für den professionellen Markt darunter ist. Und die MS - Office App darf auch ruhig 10 bis 20 € kosten. Denn das kosten auch andere Office Apps, die eine einzige Katastrophe sind. Übrigens: Der Kauf der iWorks Apps hat mal insgesamt roundabout 22 bis 24 € gekostet.

Offensichtlich hat noch keiner ernsthaft mit Excel gearbeitet. Denn dann würde das Ergebnis, wie bei uns im Unternehmen, ganz anders aussehen.

10 Excel-Files (von Windows PCs und Macs mit Office von Microsoft) - 6 davon konnten NICHT geöffnet werden. Soviel zum Thema "This is the real deal..." Ja ich weiß Makros werden in der mobilen Version nicht unterstützt und VBasic ebenfalls nicht - aber zumindest ÖFFNEN sollten sich die Tabellen trotzdem - tun sie aber nicht. Files am Mac/PC sind 4-6MB groß.

Wie bitte kann man drucken mit word?

GAR NICHT!!! So sieht Erfolg aus...

Geht schon, wenn man den richtigen Drucker hat, z.B. einen Brother und dann noch das richtige Modell. Aber das geht dann auch mit anderen Programmen.

Access ist und bleibt Müll und ein Spielzeug für BaslerInnen!

.
Es wäre mal interessant aufzulisten wie viele Alternativen
zu M$ Office es für iOS und Android gibt & wie deren
Funktionalität jeweils ist.

Wird Zeit, dass Apple iCloud-Unterstützung zur Pflicht macht, sobald andere Clouds unterstützt werden.

Office ist für mich als wenig nutzer privat eindeutig zu teuer!

Wenn das so weiter geht, dann ist es aus mit der Killer-Applikation

Das einzige Killer-Appteil an MS-Office ist doch eigentlich Access, gerade auch für Firmenkunden weil einfach zuviel darauf aufbaut. Den Rest kann man gut durch Alternative ersetzten. Sicher kann man auch Access Ersetzen, dies erweist sich meiner Meinung nach aber schwieriger in Sachen Kompatibilität. Für mich als Uni-Mitarbeiter ist das aber egal ich hab MS-Office 2011 für 12,- € über das Home Office User Program bekommen. Somit brauche ich es nicht unbedingt für das Ipad. zur not kann man seine Dateien aber über die Office Mobile App Öffnen.

Wer braucht privat Excel oder Word? Ich nutze es täglich auf der Arbeit seit über 15 Jahren. Als ich noch eine kostengünstige Version auf meinem PC hatte, habe ich es auch privat genutzt. Wenn ich mir aber nun die Lizenzpreise anschaue, dann sehe ich das als Privatanwender nicht ein. 99% der Funktionen brauche ich zuhause nicht. Beruflich ja, aber da habe ich ja auch meinen Firmenlaptop und mein Arbeitgeber muss sich drum kümmern. Privat ist das absolut uninteressant und das Lizenzmodell für Ipad und Co ein Witz. Naja, es muss jeder selber wissen, wofür er sein Geld ausgibt. Ich nutze die kostenlos Number, Pages und Co. Und die Flexibilität umzudenken die habe ich einfach...das ist mir keinen Cent wert...

Privat braucht Office kein Mensch, für das bisschen Korrespondenz, das man im Jahr so hat, reicht Pages und Co. völlig aus!
Im Geschäftsbereich sieht das schon anders aus, aber auch hier kann man durchaus auf Microsoft verzichten.
Mein Arbeitgeber (immerhin 600 Mitarbeiter) hat komplett auf Libre Office umgestellt, damit kann man auch vernünftig arbeiten. Klar es gab einige Umstellungsprobleme und nicht wenige die gemeckert haben, weil sie sich umstellen mussten, aber auch das ging vorbei!

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