Test: Adam F5

Mit der F-Serie steigt Adam in den Budget-Bereich ein. Wird der bekannt hochwertige Sound der Berliner Boxen-Schmiede jetzt auch für Einsteiger erschwinglich?

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Die Studiomonitore der Firma Adam bedürfen wohl kaum einer Vorstellung mehr, gehören sie doch seit vielen Jahren zum Standard in unzähligen Musik- und Projektstudios weltweit. Neuerscheinungen des Herstellers werden stets mit Spannung erwartet. Oft bringen sie interessante Innovationen mit, zum Beispiel die hauseigenen X-Art Hoch- und Mitteltöner. Auch die Ankündigung der F-Serie löste eine große Erwartungshaltung aus. Der Grund hierfür war dieses Mal jedoch der verblüffend niedrige Preis, der wesentlich unter dem Niveau üblicher Adam-Monitore liegt. Besonders für Einsteiger könnte die Boxen-Familie damit eine Sensation werden. Ein echtes Adam-Abhörsystem im Studio stehen zu haben, rückt nun auch für Heimproduzenten in den Bereich des Machbaren – vorausgesetzt, der Sound stimmt. Wie also steht es um den Klang der F-Serie? Ob auch Profis die Budget-Monitore ins Herz schließen werden?

Die Kleine

Zum Test stand der Beat-Redaktion das kleine Modell F5 zur Verfügung. Mit den Maßen 29 mal 19 mal 23 Zentimetern präsentiert sich die Box angenehm handlich. Ihr Gewicht von knapp 7 Kilo zeugt von solider Qualität. Das Gehäuse wirkt dann auch entsprechend robust. Hoch- und Tieftöner sind penibel in die Front eingelassen und gut verschraubt. Als Woofer findet ein fünfzölliger Lautsprecher mit Glasfaser-Papiermembran und 25-Millimeter-Schwingspule Verwendung. Zur Abbildung hoher Frequenzen ist ein X-Art Hochtöner eingebaut. Er wurde nicht einfach von der AX-Serie übernommen, sondern extra für die F-Monitore entworfen. Seine Membranfläche ist im Vergleich etwas kleiner (1848 mm² statt 2420 mm²), bringt laut Hersteller aber trotzdem exzellenten Klang mit. Ergänzend ist ein Bassreflexloch in der Front untergebracht. Zwei LEDs geben Aufschluss über Betriebsbereitschaft und Stand-by-Betrieb. Die Kanten der Vorderseite wurden zumeist abgerundet. In Verbindung mit der dunklen Farbgebung ergibt sich ein gleichsam dezentes und optisch zeitgemäßes Gesamtbild.

Technik

Der durchweg positive Eindruck setzt sich auch bei einem Blick auf die Rückseite fort. Sie besteht fast komplett aus Metall. Hier finden sich alle Buchsen und Bedienelemente, die durchweg solide wirken. Im Einzelnen sind eine symmetrische XLR-Klinken-Kombibuchse sowie ein unsymmetrischer Cinch-Weg für Eingangssignale an Bord. Die Lautstärke wird mit einem griffigen Potentiometer geregelt, das bei 0 dB einrastet. Anpassungen an den Aufstellungsort kann man mittels Shelving-EQs für Höhen und Tiefen bewerkstelligen. Ihre Einsatzfrequenzen liegen bei 5 kHz beziehungsweise 300 Hz. Maximal sind Anhebungen oder Absenkungen von bis zu 6 dB möglich. Leider wurden für die EQ-Regler sehr kleine Komponenten gewählt, wohl um versehentliche Veränderungen auszuschließen. Ihre Einstellung bedarf daher ein wenig Fingerspitzengefühl. Als Ergänzung ist ein Hochpass-Filter zuschaltbar, das bei 80 Hz greift und Subbässe auf Wunsch wirkungsvoll unterdrückt. Ideal um Nachbarn mit nächtlichen Sessions nicht zu verärgern beziehungsweise die F5 an den separaten Subwoofer Adam SubF anzupassen. Strom bekommt die Box wie üblich mittels Kaltgerätebuchse.

Als Verstärker bringt die F5 zwei getrennte Class-A/B-Schaltungen für Hoch- und Tieftöner mit. Sie besitzen eine Dauerleistung von je 25 Watt. Die Übergangsfrequenz liegt bei 2,9 kHz. Im Ergebnis soll der Monitor Frequenzen von 52 Hz bis 50 kHz abbilden, im Höhenbereich geht er also weit über das menschliche Hörvermögen hinaus. Der maximale Schalldruckpegel ist mit 106 dB SPL angegeben.

Klang

In der Praxis konnte die F5 von der ersten Minute an begeistern. Ihre Bässe sind für ein so kleines Abhörsystem ausgesprochen kraftvoll, auch sehr tiefe Sounds lassen sich somit kompetent beurteilen. Mitten und Höhen erweisen sich als gleichsam präsent und hochauflösend. Insgesamt erhält man somit ein gleichmäßiges Klangbild. Die Adam oft nachgesagte Schönfärberei im Höhenbereich war im Test nicht auszumachen, die Box klingt absolut ehrlich. Dynamik und Detailreichtum sind subjektiv nicht ganz so facettenreich wie bei hochpreisigen Mitbewerbern, dürften aber auch professionellen Ansprüchen locker gerecht werden.

Fazit

Mit der F5 zeigt Adam, dass Qualität nicht teuer sein muss. Aufbau und Funktionsumfang sind sehr gut. Die Klangqualität stellt viele (auch teurere) Konkurrenten gnadenlos in den Schatten. Sämtliche Frequenzbereiche werden gleichmäßig und prägnant wiedergegeben. Auch kleine Nuancen lassen sich leicht ausmachen, das detaillierte Stereobild macht räumliche Anpassungen ganz einfach. Kurz: Insgesamt eine exzellente Abhörlösung, die nicht nur für Einsteiger eine klare Kaufempfehlung darstellt.

Testergebnis
ProduktnameF5
HerstellerAdam
Preis240 €
Webseitewww.adam-audio.de
Pro
  • robustes Äußeres
  • saubere Verarbeitung
  • kompetenter Woofer
  • X-Art Hochtöner
  • EQ- & HP-Filter
  • druckvolle Bässe
  • detailreicher Klang
  • ehrliche Abbildung
  • niedriger Preis
Bewertung
1sehr gut

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