Achtkanal-Mixer

Test: Alesis Multimix 8 USB FX

Alesis vereint in der Multimix-Serie die Stärken eines analogen Mischpults mit den Vorzügen des digitalen Recordings. Doch Beat stellt sich die Frage: Geht da noch mehr?Alesis bietet mit der Multimix-Serie Einsteigerpakete, die Mischkonsole und Soundkarte in einem kompakten Gerät vereinen. Mit dem neuen Multimix 8 USB FX wird die beliebte Familie nun ergänzt. Detailverbesserungen als auch Erweiterungen sind gleichermaßen zu verzeichnen. Was also bietet der kleine Allrounder Neues?

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Ausgepackt

Der Multimix 8 USB FX steckt in einem dunkelblauen Metallgehäuse, abnehmbare Seitenteile aus schwarzem Kunststoff schützen die Kanten. Der Aufbau folgt dem typischen Layout analoger Mischpulte: Links befinden sich die Monokanäle mit Eingangsbuchsen, Potis und Reglern. Rechts daneben sind alle Stereokanäle und die Mastersektion untergebracht. Auf der Rückseite finden sich neben Netzschalter auch er Taster für die 48-Volt-Phantomspannung und die USB-Schnittstelle. Abgesehen von den XLR-Mikrofon- und den 2-Track-Cinch-Anschlüssen sind sämtliche Ein- und Ausgänge als 6,3-mm-Klinkenbuchsen ausgelegt. Haptik und Ausführung vermitteln einen soliden Eindruck, sodass das kleine Alesis-Pult auch im Bühnenalltag ein langes Leben genießen dürfte.

Vielfalt

Das Mischpult bietet vier Mono- und zwei Stereokanäle, die sich in der Ausstattung deutlich unterscheiden. Die Monokanäle beherbergen Line- als auch Mikrofoneingänge, die per Gain-Regler pegelbar sind. Ein Trittschallfilter pro Kanal ermöglicht das Beschneiden tiefer Frequenzen ab 80 Hz. Die ersten beiden Kanäle verfügen zudem über einen Insert, um externes Outboard-Equipment einzubinden. Kanal zwei bietet zusätzlich einen „Guitar“-Schalter, mit dem passive Tonabnehmer ohne zusätzlichen Verstärker aufgenommen werden können. Die Phantomspeisung lässt sich leider nur für alle Kanäle gemeinsam zuschalten, was bei manchen Mikrofonen leider zu ernsthaften Schäden führen kann. Die Stereokanäle sind einzig für Line-Signale ausgelegt.

Frequenzsalat

Unerwünschte Frequenzen können mittels Equalizer leicht bearbeitet oder entfernt werden. Die ersten beiden Kanäle bieten Low- und Hi-Shelf sowie ein semiparametrisches Mittenband, die Kanäle drei und vier kommen mit fest eingestellten Mitten daher. Die Stereokanäle besitzen lediglich Low- und Hi-Shelf-Equalizer. Dank Mittenrasterung ist der Nullwert schnell gefunden. In der Praxis gehen die Equalizer sehr subtil zu Werke. Dank ihrer Schmalbandigkeit sind die Mittenfilter ideal, um störende Frequenzanteile auszufiltern. Low- und Hi-Shelf machen hingegen auch bei groben Anhebungen eine gute Figur. Die Multimix-USB-FX-Serie bietet neben einem Auxweg auch ein integriertes Effektgerät. Dieses umfasst eine ganze Reihe von Preset-Effekten, welche Hallräume, einen Leslie-Effekt sowie Chorus, Flanger und zwei Delays beinhalten. Während Chorus und Flanger im Test recht unspektakulär wirkten, sind Delays und Hallräume bestens geeignet, um Signale zu würzen.

Und weiter?

Am Ende der Kanalketten stehen Panorama- beziehungsweise Balance-Regler sowie Lautstärkepotis. Anschließend geht es in die Mastersektion, die Routing- sowie Master-FX-Regelungen umfasst. Eine LED-Kette gibt Aufschluss über den Signalpegel, der durch die analogen Main- und Monitorwege als auch digital per USB-Schnittstelle ausgegeben werden kann. Das integrierte Audiointerface des Multimix 8 USB FX verhält sich dabei recht unkompliziert: Die Ein- und Ausgabe erfolgt in 16 Bit mit einer Abtastrate von 44,1 kHz oder 48 kHz. Einfach Rechner und Multimix verbinden, Gerät in der DAW auswählen und schon kann der Aufnahmespaß beginnen! Eine separate Treibersoftware ist nicht erforderlich. Einziger Kritikpunkt ist jedoch der Frequenzverlauf, der in hohen Bereichen ab rund 5 kHz stark abfällt.

In der Praxis

Im Testverlauf wurde der Multimix sowohl mit akustischen als auch synthetischen Signalen gefüttert. Die Bedienung ist dank analoger Bauweise kinderleicht, sodass auch Einsteiger nach wenigen Minuten bereit für erste Aufnahmen sind. Die Mikrofonvorverstärker bieten für den aufgerufenen Preis sehr gute Ergebnisse, können in Sachen Rauscharmut und Headroom allerdings nicht mit gehobener Studiotechnik mithalten. Die Effekte laden zum Experimentieren ein und können langweiligen Signalen zu einigem Glanz verhelfen. Zu guter Letzt soll das Routing nicht unerwähnt bleiben. Mit wenigen Schaltern kann Vor- oder Hinterband abgehört und der Signalfluss verändert werden. Vorbildlich! Schön wären zusätzliche Mute- und Solofunktionen gewesen, die speziell dem Neuling den Mix- und Recording-Alltag sehr erleichtern.

Fazit

Mit dem Multimix 8 USB FX hat Alesis ein sinnvolles Update der Gerätereihe herausgebracht, das den Einstieg in die Welt der digitalen Musikproduktion enorm erleichtert. Verglichen mit professioneller Studioelektronik bleiben Einschränkungen in puncto Technik und Klangqualität bei einem Preisniveau von unter 200 Euro aber leider nicht aus. Trotzdem hat Alesis auch in dieser Klasse sehr auf ein sinnvolles Zusammenspiel der Komponenten und geachtet.

Testergebnis
ProduktnameMultimix 8 USB FX
HerstellerAlesis
Preis180 €
Webseitealesis.de
Pro
  • stabiles, kompaktes Design
  • großer Funktionsumfang
  • einfacher Anschluss via USB
  • interner Effektprozessor
Contra
  • Phantomspannung nur zusammen schaltbar
  • interne Soundkarte mit Höhensenke
  • kein Mute/Solo
Bewertung
2,3gut

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