Im Gegensatz zum Vorgängermodell UC besitzt die Neuerscheinung ganze 300 Elektrokomponenten mehr, auch hier stand das Flaggschiff UFX Pate. Der Aufbau erweist sich dennoch als kompakt, durch die Nutzung von nur einer Höheneinheit und halber Rackbreite lässt sich das Gerät in jedem Setup leicht unterbringen. Auf dem Papier erhält man also einen idealen Partner sowohl für Studio- als auch Live-Anwendungen. Wie aber schlägt sich der Neuling in der Praxis? Wie spielen modernste Technik und kompakter Formfaktor zusammen?
Alles beim Alten
Optisch unterscheidet sich das Fireface UCX nicht wesentlich von seinem Vorgänger. Die Frontplatte ist weitgehend identisch. Rückseitig ist neben dem Firewire-Port lediglich ein zusätzlicher Anschluss verbaut, der dem Anschluss eines Remote-Controllers dient – zweifellos eine Hommage an das sehr schnell populär gewordene Babyface. Neben der Standardversion mit zwei Tastern und einem riesigen druckempfindlichen Endlos-Encoder gibt es auch eine aufgebohrte Variante namens „Advanced Remote Control“. Diese bietet sechs weitere Bedienelemente für zum Beispiel Mono-, Talkback- oder Mute-Funktionen.
Das UCX selbst ist grundsolide verarbeitet. Sämtliche Buchsen sitzen fest, der Endlos-Encoder besitzt kaum Spiel. Ein zweistelliges Display und diverse LEDs dienen der Anzeige von Einstellungen und Wertveränderungen, nach kurzer Eingewöhnung geht die grundlegende Bedienung damit bereits leicht von der Hand. Für tief greifende Änderungen, zum Beispiel für das Routing, ist der DSP-Mischer TotalMix FX im Lieferumfang enthalten. Im Gegensatz zu älteren Versionsnummern wirkt die Oberfläche sehr aufgeräumt und übersichtlich. Durch die Verwendung von zwei DSPs steht genug Rechenleistung bereit, um auch komplexe Bearbeitungsstufen wie Dreiband-Equalizer oder Dynamikprozessoren zu berechnen. Selbst Hall- und Echoeffekte sind vorhanden, die Anzahl einsetzbarer Algorithmen variiert je nach Auflösung. Der Parameterumfang entspricht einer professionellen Studiokonsole, speziell für Live- und Abhöranwendungen eine sehr schöne Ergänzung.
Klare Sache
Frontseitig besitzt das UCX zwei XLR-/Klinke-Kombibuchsen für Mikro- beziehungsweise Line-Signale. Die Vorverstärker nutzen dieselbe Technologie wie der Hi-End-Bolide „Micstasy“ aus gleichem Haus. Ein geringes Grundrauschen, großer Headroom und hohe Detailgenauigkeit sind die Kennzeichen dieses Preamp. Auch die AutoSet-Funktion wurde übernommen, welche bei zu lauten Eingangspegeln automatisch nachregelt und so Übersteuerungen verhindert. Zusätzlich finden sich zwei Studioklinken-Eingänge, die auch für hochohmiges Material verwendet werden können. Vier weitere Line-Eingänge sowie sechs Ausgänge komplettieren die analoge Seite, digitale Verbindungen sind mittels S/PDIF- und ADAT-Anschlüssen möglich. Sie unterstützen jedes gängige Format, die Auswahl zusätzlicher Wandler kann damit frei getroffen werden. Zur Synchronisation sind zudem Wordclock-Buchsen vorhanden. Die Performance ist sowohl im USB- wie auch Firewire-Betrieb makellos. Latenzseitig lässt das UCX mit nur wenigen Millisekunden fast jeden Mitbewerber im Regen stehen. Trotzdem lief das System im gesamten Testverlauf komplett stabil. Hier sind die Vorzüge des HFX-Kerns spürbar, der neuen RME-Bustechnologie.
Fazit
Es gibt wesentlich mehr Kaufgründe für das UCX, als nur die dualen Anschlüsse. Mit der TotalMix-FX-Software wird der DSP-Mischer zur virtuellen Studiokonsole, die HFX-Technologie macht Sorgen um Latenzen überflüssig. An Detailreichtum mangelt es mit einer Auflösung von maximal 192 kHz und einer Dynamik von 114 dB[A] ebenfalls nicht. Der direkte Vergleich mit einem älteren Fireface 800 belegte schnell, dass hier tief greifende Verbesserungen vorgenommen wurden. Trotz gleicher Präzision klingen die Aufnahmen des UCX durch die Bank runder. Kurz: eine gelungene Weiterentwicklung. Anhören!
Produktname | Fireface UCX |
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Hersteller | RME |
Preis | 1219 Euro, Basic RC: 119 Euro, Advanced RC: 178 Euro |
Webseite | www.rme-audio.de |
Pro |
|
1sehr gut |
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