Aktive Fullrange-PA-Box

Test: Reloop RABS-12A

Kann ein Spezialist für DJ-Technologie, von Hause aus also eher in filigranen Disziplinen beheimatet, eine handfeste PA-Box bauen, die auch noch sauber klingt? – Beat hört hin und findet: na klar!

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Im Gegensatz zu den meisten anderen wichtigen Anbietern von DJ-Equipment – ein Markt, der in weiteren Bereich von japanischen und amerikanischen HiFi-Unternehmen dominiert wird – ist Reloop von Anfang an ein Hersteller von DJ-Technologie gewesen. Das Unternehmen entwickelte sich von einer deutschen Garagenfirma, die von einer Gruppe DJ-affiner Technikspezialisten 1996 gegründet wurde, zu einem global agierenden Unternehmen, das heute in über sechzig Ländern Mixmusiker mit Playern, Controllern und PA-Boxen ausrüstet.

Erster Check

Mit gerade einmal 20 (bzw. 30) Kilo Gewicht, sicher in ein solides ABS-Kunststoffgehäuse verpackt, ist Reloops RABS-Serie ohne zweifel der prädestinierte Begleiter für den mobilen DJ-Einsatz. Neben der etwas robusteren RABS-15A, die mit 15-Zoll-Chassis und 280 Watt RMS-Leistung (500 Watt plus 50 Watt Peak) ordentlich Druck verspricht, hat der Hersteller auch die kompakte RABS-12A im Programm, die sich mit 230 Watt RMS in ihrer Klasse nicht verstecken muss. Das Gehäuse, das auch auf den zweiten Blick wertig und solide wirkt, besteht aus Kunststoff, den eine besonders geringe Resonanz auszeichnen soll. Insgesamt wirkt das Design etwas eigen, bietet aber mit Hochständerflansch und Monitor-Winkeln alle Standards, die eine gute Fullrange-PA-Box auszeichnen.

Die integrierte Bi-Amp-Endstufe leistet maximal 400 Watt für Bässe und Mitten und versorgt den 1¼-Zoll-Kompressionstreiber mit Titankuppel in Spitzen mit immerhin noch 50 Watt Leistung.

Das langhubige Zwölfzoll-Bass-Chassis und die Bassreflex-Bauweise erweitern den Frequenzgang der PA-Box nach unten auf stattliche 50 Hz. Das Hochton-Horn trägt Höhen bis zu 18 kHz bei.

Innere Werte

Insbesondere bei einer PA-Box, deren Klang man in wechselnden Locations flexibel den Raumbedingungen und auch Publikumswünschen anpassen muss, ist eine Klangregelung unverzichtbar. Gut, dass Reloops Kleinste hier zumindest einen Höhen- und Bass-Equalizer mit satten ±15 dB Pegelhub bieten kann. Darüber hinaus stehen ein symmetrischer XLR-Line- sowie ein Klinken-Mikrofoneingang pro Box zur Verfügung. Mithilfe der Line-Link-Buchse lassen sich mehrere Systeme kaskadieren, die dann auch zur Beschallung größerer Partys geeignet sind. Der optoelektronische Limiter setzt konsequent bei zu hohen Pegeln ein und schützt dabei Endstufen und Lautsprecher vor Beschädigungen.

Sound

Im Test hinterlässt die Box klanglich für ein System dieser Preisklasse einen recht soliden Eindruck. Im Bass-Bereich macht die RABS-12A sogar mit ihrem Zwölfzöller ordentlich Druck – in DJ-Gefilden genau richtig. Das Abstrahlverhalten des Hochtöners ist zwar nicht genauer spezifiziert, im Test ergab sich in Standardsituationen jedoch ein angenehmer Höreindruck mit einem runden und transparenten Klangbild. Instrumente in Mixen sind gut zu orten und Gesangsstimmen und Rhythmusgruppe habe trotz eines bassreichen Fundaments eine balancierte Ausgewogenheit. Die vergleichsweise geringen Mittenanteile könnte man kritisieren, da Sie auf Kosten der Bässe- und Höhenanhebung in den Hintergrund geraten. Andererseits handelt es sich bei der RABS-12A natürlich um eine PA- und Party-Box, die druckvoll klingen und Spaß machen soll. Bei einem objektivierten Blick auf die Box ergibt sich aus Sicht der Redaktion ein insgesamt durchaus rundes und Clubmusik-taugliches Gesamtbild.

Fazit

Hut ab! Dass der DJ-Spezialist Reloop nicht nur Controller, Mixer und Player, sondern in gleicher Qualität und Präzision auch preiswerte PA-Boxen bauen kann, hat der Hersteller spätestens mit seiner RABS-Serie eindruckvoll bewiesen. Natürlich darf man bei einer Box dieser Klasse kein analytisches Klangbild einer Yamaha, QSC oder JBL erwarten. Dafür spielt die RABS aber auch preislich in einer ganz anderen Liga.

Unser Fazit wirft insgesamt ein positives Licht auf eine PA-Box „von DJs für DJs“. Ihre Kraftreserven bespielen locker kuschelige Heim-Partys und machen auch auf kleinen Events eine gute Figur. Und füllt sich der Floor, sorgt der passende Subwoofer (RABS-15SUB A) für das nötige Volumen im Bassbereich. Kurz: Die RABS-12A sind ein solides Arbeitstier mit beachtlichem Schub.

Testergebnis
ProduktnameRABS-12A
HerstellerReloop
PreisRABS-12A: 379 Euro RABS-15A: 450 Euro RABS-15SUB A: 450 Euro
Webseitereloop.de
Pro
  • wertiger, kompakter Aufbau
  • druckvoller und differenzierter Sound
  • Monitorwinkel & Flansch
  • Korrekturfilter
  • Mic- und Line-Anschlüsse
Contra
  • Mittensenke
Bewertung
1,9gut

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