Test: Numark V7

Übersicht

Der Numark V7 macht aufgrund seines beachtlichen Gewichts von circa sieben Kilogramm und seiner massiven Stahlkonstruktion keinen Hehl aus seiner direkten Verwandtschaft mit dem NS7FX. In der Mitte des Controllers befindet sich ein motorangetriebener Plattenteller, auf den eine sieben Zoll große Vinylscheibe geschraubt wird. Ein Rundgang über die Oberfläche des Numark V7 offenbart eine Vielzahl an gummierten Tastern, Fadern und Drehreglern, die alle mit Beschriftungen versehen und auf die nahtlose Zusammenarbeit mit der zum Lieferumfang gehörenden Software Itch abgestimmt wurden. Die dezente Beleuchtung der Bedienelemente sorgt für zielsicheres Aktivieren der Softwarefunktionen in dunklen Arbeitsumgebungen. Auf der Rückseite des Numark V7 finden sich neben zwei separaten Audioausgängen auch eine USB-Buchse zur Kommunikation mit einem Windows- oder Mac-Rechner. Die darüber gesendeten Controllerdaten liegen in einer deutlich höheren Auflösung vor als bei der Verwendung des herkömmlichen MIDI-Protokolls. Für den parallelen Betrieb von zwei Numark V7 an einem Computersystem sind die Geräte mit einer Linkbuchse versehen.

Einsatzmöglichkeiten

Numark hat für die Verwendung des V7 verschiedene Szenarien vorgesehen und den Controller entsprechend ausgestattet. Eine typische Einsatzmöglichkeit ist die Steuerung von zwei Decks. Die Zuweisung der Bedienelemente zu Deck A oder B erfolgt in eindeutiger Abhängigkeit mittels mechanischem Umschalter. Die Musiksignale der beiden Decks gelangen durch die rückwärtigen Ausgänge an einen Mixer und werden dort separat gemischt.

DJs, die ein klassisches Setup in digitaler Form nachbauen möchten, haben die Option, zwei Numark V7 parallel einzusetzen. In dieser Zusammenstellung ist jedes Softwaredeck exklusiv einem Controller zugewiesen und eine simultane Steuerung möglich. Die Audioausgabe erfolgt in diesem Fall ebenfalls durch die Anschlüsse einer der beiden Controller. Entscheidet man sich für die Verwendung von zwei Geräten, ist es zudem möglich, einen Computerwechsel im laufenden Betrieb vorzunehmen. Damit können verschiedene DJs mit wenigen Handgriffen die gleiche Controllerhardware verwenden, ohne ihre Performance zu unterbrechen.

Praxis

Der Numark V7 wird ab Werk mit der Software Serato Itch ausgeliefert, wodurch der Anwender ein perfekt aufeinander abgestimmtes System aus Hard- und Software erhält, das ohne weiteres Zutun sofort einsatzfähig ist. Hat man sich in einem Rundgang mit der Lage und Bezeichnung der Bedienelemente vertraut gemacht, sind erste Mixversuche möglich. Der motorangetriebene Plattenteller bietet auf der Rückseite des Controllers eine Einstelloption für die Motorstärke. Alternativ kann man auf diesen Antrieb auch gänzlich verzichten und die Anlauf- sowie Abbremsgeschwindigkeit stufenlos anpassen. Der Plattenteller reagiert extrem feinfühlig auf Pitch- und Scratchbefehle und simuliert authentisch das Verhalten eines analogen Plattentellers. Itch unterstützt das Beatmatching durch sehr praktische, optische Wellenformdarstellungen und unterstreicht damit abermals seinen professionellen Anspruch. Weitere Kreativfunktionen wie das Setzen und Einfangen von Loops sind mit dem Numark V7 ebenfalls komfortabel möglich, ebenso der Einsatz und die Kontrolle von Effekten. Der Controller besitzt eine umfangreiche Ausstattung mit Bedienelementen, sodass eine Verwendung der Maus zur Steuerung der Software überflüssig wird. Songarchive sind durch dedizierte Tasten und Drehregler durchsuchbar und mit „Strip Search“ erfolgt die schnelle Navigation innerhalb eines Musikstücks. Die Konstruktion des Numark V7 ist außerordentlich massiv und lässt hinsichtlich der Langlebigkeit keine Zweifel aufkommen.

Fazit

Numark hat mit dem V7 einen Controller geschaffen, der die Simulation eines Plattenspielers authentisch beherrscht. Wer den Umstieg in die Welt des digitalen DJing wagen und dennoch seine vorhandenen DJ-Kompetenzen weiterhin nutzen möchte, sollten sich diese Umsetzung im Detail ansehen.