Vierkanalmixer von Numark mit einer Portion Extravaganz

Test: Numark iM9

Der DJ-Ausrüster Numark präsentierte bereits zu Beginn dieses Jahres seine neue iMixer-Serie, die über ein integriertes iPod-Dock verfügt. Im Test soll nun der vierkanalige iM9 sein Einsatzpotenzial unter Beweis stellen.

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3 Minuten Lesezeit

In der DJ-Szene vollzog sich in den letzten Jahren ein Technologiewechsel, bei dem die über einen langen Zeitraum präsente analoge Technik immer weiter in den Hintergrund gedrängt wurde. Mit dem iM9 trifft Numark den Zahn der Zeit und möchte traditionelle, analoge Funktionen für klassische Mixaufgaben in Kombination mit modernen, digitalen Ausstattungsmerkmalen bieten.

Übersicht

Der Numark iM9 besitzt den Grundaufbau eines klassischen Vierkanalmixers. Alle Kanäle sind mit einem Dreiband-Equalizer ausgestattet, der eine Absenkung von -18 dB und eine Anhebung um +6 dB erlaubt. Zusätzlich finden sich in diesem Bereich vierstufige LED-Ketten, die die Aussteuerung der Kanalpegel anzeigen. Jeweils zwei Kanäle lassen sich gleichzeitig dem Crossfader zuweisen. Der Crossfader kann bei Bedarf vom Anwender selbst ausgetauscht werden und verfügt über zwei vorgegebene Faderkurven. Ein zusätzlicher Kanal ist für den Anschluss und die Klangregelung eines Mikrofons vorgesehen. Der Vorhörbereich erlaubt die Vorbereitung eines Mixes mithilfe eines Kopfhörers. Per Drehregler kann zwischen dem Hauptmix und dem vorzuhörenden Kanal übergeblendet werden.

Alternativ erlaubt der iM9 auch das auf beide Kopfhörerseiten aufgeteilte Vorhören (Split-Mix). Kanäle, die dem Crossfader zugewiesen sind, können den sogenannten Beatkeeper nutzen, der mit einer automatischen Geschwindigkeitserkennung ausgestattet ist und den Mixvorgang optisch unterstützt. Die Kreativausstattung des Mixers wartet mit einem Effektgerät auf, das zehn Effekte beherbergt. Ihre Verschaltung kann auf den einzelnen Kanälen oder den Masterausgang erfolgen. Die Aktivierung wird durch eine Taste ausgelöst, die einen Statuswechsel durch eine Illuminierung verdeutlicht. Für die tempobasierten Effekte erfolgt die Synchronisierung per Beatcounter, die entsprechende notenbasierte Unterteilung findet per Knopfdruck statt.

Anschlüsse

Auf der Rückseite des Numark iM9 befinden sich alle analogen Ein- und Ausgänge. Alle vier Kanäle erlauben den Anschluss von Line-Pegelquellen. An die Kanäle 1 und 2 können Plattenspieler angeschlossen werden, der Kanal vier wartet mit einer Mikrofonbuchse auf. Die Ausgänge stellen das Hauptausgangssignal in symmetrischer Form mittels XLR-Buchsen und unsymmetrisch via Cinch-Anschlüsse zur Verfügung. Die Record-Buchse erlaubt das Mitschneiden von DJ-Sets. Mit einem separat regelbaren Booth-Ausgang lässt sich eine Monitoranalge speisen.

iPod-Dock

Auf der Geräteoberseite des Numark iM9 ist ein iPod-Dock untergebracht. In diesem lassen sich iPhones verschiedener Baureihen sowie iPods unterschiedlicher Größen und Generationen unterbringen. Das Dock versorgt das eingesteckte iOS-Gerät mit Strom und nutzt die digitale Schnittstelle für Mitschnitte und zur Wiedergabe von Songs.

Praxis

Ausgepackt vermittelt der Numark iM9 einen ordentlichen ersten Eindruck, ohne Ansprüche in der Oberliga dieser Gerätegattung anzumelden. Sein Gehäuse ist komplett aus Metall gefertigt und wirkt sehr robust. Die verbauten Bedienelemente lassen sich gut und zielführend einsetzen, wodurch die Einarbeitungszeit auf ein Minimum reduziert wird. Die Equalizer senken die eingehenden Signale recht stark ab und greifen wirkungsvoll in das Frequenzspektrum ein. Einsteiger-DJs werden sich an dem Beatkeeper erfreuen, der durch die Zuweisung der entsprechenden Kanäle zum Crossfader aktiviert wird und den Mixprozess visuell begleitet. Die Effekte des iM9 klingen solide und lassen sich auf die einzelnen Kanäle oder das Hauptsignal anwenden. Praxisgerecht kann man die Effekte vor ihrer Aktivierung vorhören.

Besonders gefallen hat uns die digitale Integration der iOS-Geräte. Diese Funktion wird vor allem dann interessant, wenn auf Ihrem Gerät eine DJ-App installiert ist und damit die Wiedergabegeschwindigkeit von Songs geändert werden kann. Sie können somit Ihr DJ-Setup mit einem kompatiblen iOS-Gerät um einen vollwertigen Zuspieler ergänzen. Um Einstreuungen und Unterbrechungen durch eingehende Anrufe (!) während einer Live-Darbietung zu vermeiden, sollten Sie den Flugzeugmodus Ihres Apple-Geräts aktivieren.

Fazit

Der Numark iM9 ist ein grundsolider Vierkanalmixer mit einer gewissen Portion Extravaganz, der vor allen Dingen bei semiprofessionellen Anwendern sehr gut ankommen dürfte. Analoge Signalquellen wie Plattenspieler oder CD-Player lassen sich mit diesem mixen und bei Bedarf mit Effekten veredeln. Eine digitale Zuspielung kann per eingestecktem iOS-Gerät erfolgen und der optionale Beatkeeper unterstützt den Mixvorgang. Numark verlangt für diese Extras keinen Aufschlag, sondern bietet den iM9 angesichts des ordentlichen Funktionsumfangs sogar zu einem recht moderaten Preis an.

Testergebnis
ProduktnameNumark iM9
HerstellerNumark
Preis359 €
Webseitenumark.de
Pro
  • gut ausgestatteter Mixer
  • robustes, sauber verarbeitetes Gehäuse
  • zehn praxisgerechte Effekte
  • iPod-Dock als digitale Zuspielerschnittstelle
  • Beatkeeper zur optischen Mixunterstützung
  • günstiger Preis
Bewertung
1sehr gut

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