ubique

Augmented-Reality-Apps verbinden die reale mit der virtuellen Welt. In Live-Video-Bildern werden dabei meist ortsbezogene Daten eingeblendet. Richtet man die Kamera eines iPhone 3GS etwa auf historische Gebäude, blendet die App Wikitude (iTunes-Link) direkt im Bild den passenden Wikipedia-Eintrag in Kurzform ein. Die Fahrplan-App Fahrinfo Berlin (Test) hingegen zeigt in welcher Richtung sich die nächste Bus-, Tram- oder U-Bahnhaltestelle befindet. Allen bisherigen Augmentet-Reality-Apps fehlt jedoch ein direkter Kartenbezug. ubique füllt diese Lücke aus.

Bedienung und Funktionsumfang

Direkt im Live-Bild blendet ubique eine teiltransparente kreisförmige Kartenscheibe ein. Sie zeigt einen Kartenausschnitt der Umgebung, wie viel davon bleibt dem Anwender überlassen, denn er kann hinein- und herauszoomen. Zur besseren Orientierung darf der Kartenausschnitt auch gedreht werden, schwenkt aber zurück in Blickrichtung wenn man die Kategorie wechselt. Je nach Neigung des iPhone nimmt der Kartenausschnitt mehr oder weniger Raum auf dem Display ein. Kippt man das iPhone in die Horizontale, füllt die Karte in der Draufsicht den ganzen Bildschirm aus.

Auf der Karte werden Orte, zu denen es Wikipedia-Einträge, Panoramio-Fotos oder in OpenStreetMaps hinterlegte Restaurants und Bars gibt, markiert. Tippt man diese an, wird der Wikipedia-Artikel geladen oder der Name der Bar beziehungsweise des Restaurants eingeblendet. Damit die Darstellung übersichtlich bleibt, muss zunächst über ein am unteren Bildschirmrand eingeblendetes Wählrad eingestellt werden, ob nun Wikipedia-Einträge, Points-of-Interests (POIs) oder Fotos auf der Karte gezeigt werden sollen. Ist eine umfassendere Übersicht der Einträge erwünscht, kann man diese auch als Liste ausgeben lassen. Bei Bedarf lassen sich die Wikipedia-Artikel auch in Safari öffnen oder per E-Mail versenden.

Bars und Restaurants dürfen an GoogleMaps (Karten-App) oder OffMaps übergeben werden. Das ist interessant, wenn man eine Route zu etwas entfernteren Orten berechnen lassen möchte. Außer dem Namen einer Bar oder eines Restaurants und der Entfernung in Meilen oder Kilometern werden leider keine weiteren Informationen angegeben. Wünschenswert wäre hier zumindest noch die Angabe der Webadresse - sofern vorhanden.

Im Test

Startet man die App zum ersten Mal, leistet eine kurze Anleitung bei der Bedienung Hilfestellng. Schnell hat man die Funktionsweise raus. Dann begeistert unique mit einer flüssigen Darstellung und leicht verständlicher Benutzerführung. Sowohl Karten-Daten als auch Wikipedia-Artikel werden zügig geladen und ansprechend Dargestellt. Die Liste der POIs ist recht umfangreich, weshalb sich die App gut für die Suche nach Bars oder Restaurants im Praxiseinsatz eignet.

Schade ist, dass die Google-Suche nicht in die Anwendung eingebunden ist und man somit bei der Suche nach POIs auf die vorgegebenen Bars und Restaurants beschränkt bleibt. Der Alltag stellt jedoch weit umfangreichere Herausforderungen und sei es nur, dass auf die Schnelle der nächste Geldautomat ausfindig gemacht werden muss.

Probleme bereitete uns die Vollbilddarstellung der Panoramio-Fotos, denn die App stürzte beim Versuch die Bilder Bildschirmfüllend darzustellen reproduzierbar ab.

Fazit

Unter den inzwischen recht zahlreichen Augmentet-Reality-Apps (Vergleich in der AppStoreBIBEL 2/2010) macht ubique den praxistauglichsten Eindruck. Den Status einer Spielerei hat dieses Anwendungsgebiet nun verlassen. Allerdings ist der Anwendungsbereich mit der Beschränkung auf Bars und Restaurants noch etwas eng beschnitten. Hier wäre eine freiere Wahl wünschenswert. Da die Anwendung auf den elektronischen Kompass des iPhone 3GS angewiesen ist, um die Blickrichtung zu ermitteln, funktioniert sie nicht mit iPhones älterer Generationen.

App Infos

Name	ubique
Version	1.0
Hersteller	Felix Lamouroux
Preis	0.79 EUR
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Bewertung
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