Vor noch nicht einmal einem Monat reichte Opera den iPhone-Mobilbrowser bei Apple ein. Nur wenige glaubten daran, dass Apple den Browser tatsächlich freigeben würde, denn bislang erlaubte Apple nur solche Browser, die die WebKit-Engine nutzten. Opera mini hingegen nutzt eine selbst entwickelte Routine zur Darstellung von Webseiten – allerdings nicht auf dem iPhone. Von Opera mini abgerufene Webseiten werden zunächst über einen Server geleitet, dort auf eine Smartphone-taugliche Darstellungsgröße verkleinert und an das iPhone weitergeleitet. Opera mini muss die Darstellung der Webseiten also nicht selbst berechnen und braucht somit auch keinen eigenen Code auszuführen. Insbesondere auf iPhones der ersten Generation, die Daten nur via EDGE empfangen, verspricht dieses Verfahren Vorteile. Aber auch zum Strom sparen ist Opera mini hilfreich, denn eine 3G-Mobilfunk-Verbindung ist zum schnellen Surfen nun nicht mehr nötig.
Funktionen
Neben den Standardfunktionen Seite vor, zurück, neu laden, neue Tabs öffnen, Lesezeichen anlegen und Google-Suche stehen weitere interessante Funktionen bereit, die Safari nicht bietet. So lassen sich über das Suchfeld auch Amazon, eBay, die Wikipedia und das Deutsch-Englisch-Wörterbuch Leo.org durchsuchen, weitere Suchmaschinen können über den Dienst Opera-Link hinzugefügt werden. Auch innerhalb einer Webseite kann gezielt nach Begriffen gesucht werden.
Lesezeichen lassen sich mit dem Desktop-Browser Opera synchronisieren. Dazu ist jedoch die Anmeldung beim kostenlosen Online-Dienst Opera-Link notwendig. Abbildungen in Webseiten können in drei Qualitätsstufen dargestellt und bei Bedarf auch lokal auf dem iPhone gespeichert werden. Diese landen dann automatisch - wie auch von Safari gewohnt - im Fotoalbum. Text kann ausgewählt und kopiert oder alternativ direkt an die Google-Suche übergeben werden. Dies geschieht über über Kontext-Menüs, die durch langes drücken aktiviert werden.
Im Test
Beim ersten Start der App begrüßt Opera den Anwender mit einem kurzen Überblick über die Funktionen. Danach wird der Startbildschirm freigegeben, der bereits einige Favoriten im Schnellstartmenü bereithält. Im direkten Vergleich auf zwei iPhone 3G lädt Opera mini Webseiten sowohl im WLAN als auch im EDGE-Netz deutlich schneller als Safari. Selbst Safari auf einem iPhone 3GS mit HSDPA hatte bei etwa 50 Prozent der getesteten Webseiten das Nachsehen gegenüber Opera mini auf einem iPhone 3G mit EDGE-Anbindung. Aber nicht nur der Seitenaufbau geht flott vonstatten, auch die Anwendung fühlt sich deutlich geschmeidiger an als von anderen Apps gewohnt. Eingaben werden augenblicklich umgesetzt, Ladezeiten - außer beim Seitenaufbau - kommen praktisch nicht vor.
Bei aller Freude gibt es jedoch auch Nachteile. Wer Safari am Mac oder PC zum Surfen einsetzt, kann nur über Umwege Lesezeichen mit Opera mini synchronisieren. Wo möglich, versucht Opera die Mobil-Version einer Webseite zu öffnen. Hier kann man sich nur behelfen, indem man ein Lesezeichen mit einem Link anlegt, der die Mobilseite unterdrückt - etwa zu spiegel.de/#nomobile. Webseiten werden zudem lediglich in zwei Zoomstufen dargestellt - stufenloses Skalieren mit zwei Fingern ist nicht möglich. Bei einigen Testseiten traten zudem auch Darstellungsfehler auf und last, not least: Auch Opera kommt mit Adobe Flash nicht zurecht.
Fazit
Neben iPhone-2G-Anwendern profitieren auch iPhone-3G- und 3GS-Besitzer vom norwegischen Browser, denn UMTS und HSDPA sind wahre Stromfresser. Wer auf eine lange Akkulaufzeit angewiesen ist und darum den 3G-Empfänger deaktiviert, muss so nun auch beim Surfen keine Geschwindigkeitseinbußen hinnehmen. Zu guter Letzt können sich natürlich auch alle Anwender über die Browser-Alternative freuen, deren Tarif nur ein begrenztes Daten-Volumen beinhaltet. So lässt sich unterwegs nicht nur schneller, sondern auch länger surfen.
Name | Opera Mini Web browser |
---|---|
Version | 5.0 |
Hersteller | Opera Software |
Vorraussetzung | Erfordert iOS 4.2 oder neuer. Kompatibel mit iPhone, iPad und iPod touch. Diese App ist für iPhone 5 optimiert. |
Preis | kostenlos |
Download | |
Bewertung | |
Download |
Diskutiere mit!
Hier kannst du den Artikel "Opera Mini Web browser" kommentieren. Melde dich einfach mit deinem maclife.de-Account an oder fülle die unten stehenden Felder aus.
Solange kein stufenloser Zoom möglich ist, bleibt es absolut unbenutzbar für das angenehme Surfen. Was nutzt mir ein schnelles Laden wenn ich dann komplett reingezoom die Zeit damit verbringe das auf der Webseite zu suchen was ich Lesen will oder die zeit mit herumscrollen verschwende ?
Ich habe selber ein iPhone 2G und wie schnell das Laden der Seiten mit Opera geht, ist unglaublich.
Wirklich sehr gelungen!!
Das Teil ist schrecklich!!
Schnell, okay, das ist er. Aber er stellt viele Seiten fürchterlich da. Es gibt nur eine Zoom Stufe. Die CSS Unterstützung ist mangelhaft!
Neee, nett, aber kein schöner Browser!
Es macht an sich ungalublich viel Spaß mit Opera Mini zu surfen - unglaublich schnell und reaktionsfreudig!
Allerdings fiehl mir auf dass beim anklicken eines Bildes auf MacLife etwas ungewöhnlich war:
die Seite wird neu geladen und zeigt DANN die Vergrößerung - fühlt sich also an als würde man mit einem verlinkten Bild arbeiten - mit einer Zoomstufe.
Insgesammt eine sehr interessante App - die zwar selbst ausbaufähig ist, aber trotzdem sinnvolle Ideen hat die sich Apple einmal für Safari anschauen sollte!
Tabbed Browsing ist wesentlich effizienter und weniger CPU-Lastig auf die Opera-Methode
Die Idee an sich ist gut und wurde auch ganz gut von Opera umgesetzt. Allerdings fühlt sich das gesamte Interface nicht iPhone-typisch an und ist um es freundlich auszudrücken Müll. Auch der nicht stufenlose Zoom geht gar nicht. Um es kurz zu fassen: Opera hat einen verdammt schnellen Browser entwickelt, der sich aber von dem Interface und der Bedienung gar nicht nach einer iPhone-App anfühlt. Hoffen wir Opera hier stark nachbessert, wenn sie das machen, hat Opera eine ernsthafte Chance Safari abzulösen, bis dahin geh ich aber erstmal wieder zu Safari zurück.