Die App ist das Pendant zu iPhoto am Mac und wer das Programm an seinem Desktop nutzt, wird mit der iOS-App sofort klarkommen. Aber auch alle anderen dürften kaum Schwierigkeiten haben, denn iPhoto nutzt die Ordnerstruktur der „Fotos“-Anwendung von iPad oder iPhone, sodass man seine Fotos, die Alben und Ereignisse in gewohnter Weise wieder findet. Es fehlen allerdings die Ordner „Gesichter“ und „Orte“, was die Suche nach bestimmten Fotos unnötig erschweren kann.
Setzt man iPhoto am Desktop-Rechner ein, so findet man seine dort erstellten Alben und Ereignisse nach der Synchronisation auch in iPhoto unter iOS wieder. Windows-Nutzer müssen die Fotos weiterhin in der „Fotos“-Anwendung am iPad oder iPhone in Alben sortieren, denn iPhoto für iOS kann selbst keine individuelle Ordnerstruktur anlegen. Lediglich ein Album für bearbeitete Bilder wird angelegt, ebenso die automatisch generierten Alben für Aufnahmen und den Fotostream.
Sofern Fotos über Informationen über den Aufnahmeort verfügen, wird dieser auf einer Karte angezeigt. Apple nutzt hier erstmals eigene Karten (bei uns in Europa Karten aus dem Open-Streetmap-Projekt) und greift nicht mehr auf Google-Daten zurück. Leider lassen sich die Ortsdaten nicht in iPhoto editieren oder manuell hinzufügen.
Erst bei der Bildbearbeitung spielt iPhoto seine Stärken aus. Hier hat Apple mal wieder gezeigt, dass sich auch komplexe Arbeitsschritte vereinfachen lassen und Spaß machen können. Das fängt bei einem Crop- und Ausrichtwerkzeug an dass sich schnell und intuitiv über ein Rad bedienen lässt, geht über eine Tonwert- und Belichtungskorrektur, die einen Schieberegler bietet, der eine getrennte Beeinflussung von Mittel-, hellen und tiefen Tönen ermöglicht und eventuell auftretende Probleme beim Beschneiden der Lichter oder Tiefen gleich mit Warnfarben anzeigt bis hin zu einer selektiven Bearbeitung der Fotos, die über unterschiedlich symbolisierte Pinsel erfolgt. Mit ihnen lassen sich Schärfe und Helligkeitskorrekturen, aber auch Weichzeichner und Farbkorekturen direkt auf das Bild malen. Ebenfalls dabei ist ein Rote-Augen-Pinsel und ein sehr gut arbeitender Reparaturpinsel. Mit ihm lassen sich störende Bildelemente einfach entfernen, indem man sie übermalt. iPhoto holt sich aus den umliegenden Bildbestandteilen die nötige Information und versucht, den fehlenden Hintergrund zu rekonstruieren. Im Test funktionierte dies mit Störungen vor glatten Hintergründen sehr gut.
Die Pinsel lassen sich nicht in der Größe verändern, stattdessen zoomt man in das Bild hinein, so dass die Pinselspitze in der Relation zur Bildgröße schrumpft. Pinselstriche können entweder einzeln über „Rückgängig“, gesamt über eine Schaltfläche oder selektiv über ein Radiergummi wieder gelöscht werden. Hat man sich erst einmal mit der Bedienung vertraut gemacht, geht die Arbeit schnell von der Hand.
Die Effekte werden gegliedert in einem Fächer angeboten, der gleich Miniaturvorschauen anhand des aktuellen Bildes zeigt. Neben Schwarzweiß und Tonungen gibt es Vignetten, künstliche Alterungen und weitere Verfremdungen. Effekte wirken sich immer auf das gesamte Bild aus. Wer die Arbeit an den Details des Fotos scheut, kann iPhotos automatische Bildverbesserung mit einem Tipp auf das entsprechende Icon aktivieren. Sie arbeitet sehr gut, greift nicht zu extrem in die Fotos ein und entfernt rote Blitzlichtaugen zuverlässig. Alle Änderungen lassen sich übrigens jederzeit widerrufen, auch nach Verlassen der App können Fotos jederzeit wieder in den Originalzustand zurückversetzt werden.
Entgegen anders lautender Berichte verarbeitet iPhoto sehr wohl auch hochauflösende Fotos aus modernen Digitalkameras, auch am iPad 2. Dabei läuft das Programm auch auf dem iPad 2 flüssig, bei unseren 12-Megapixel-Dateien musste man lediglich beim Speichern oder Versenden ein paar Sekunden warten. Man sollte allerdings bedenken, dass der Fotostream und auch die die iTunes-Synchronisation die Auflösung der Fotos auf das Endgerät abstimmt, so dass die Fotos beim iPad 2 auf etwa 3,5 Megapixel herunter gerechnet werden. Überträgt man Fotos auf anderen Wegen (beispielsweise via Email oder Camera Connection Kit) an iPhoto, dann kommt die volle Auflösung bei iPhoto an und lässt sich auch wieder exportieren.
Beim Export zeigt sich iPhoto von der offenen Seite: Neben iTunes und dem Aufnahmeordner nehmen noch flickr, Facebook, die Email-Applikation und Twitter die Fotos entgegen. Zwei Weitergabemodi sind jedoch bemerkenswert: Fotos können mit iPhoto von einem iOS-Gerät auf ein anderes „gebeamt“ werden. Die Funktion heißt tatsächlich so; beide Anwender müssen für den Fototausch iPhoto geöffnet haben, der eine sendet, der andere muss den Empfang erlauben. Das Beamen funktioniert nur, sofern beide Geräte sich im selben W-LAN befinden oder mit Bluetooth verbunden sind. Außerdem müssen die Ortungsdienste aktiviert sein. Die gesendeten Fotos finden sich in einem Album namens „Gebeamt“ wieder.
Interessanter noch erscheinen uns die sogenannten Journale, die iPhoto erstellt. So kann man aus Alben oder ausgewählten Fotos eine Sammlung erstellen, die iPhoto automatisch in einem Layout anordnet. Der Nutzer kann zwischen acht verschiedenen Stilen wählen, aber die Fotos später noch verschieben und die Größe und Position im Layout durch Ziehen beliebig verändern. iPhoto sorgt mit einem Autolayout dafür, dass die Seiten mit den Fotos fast immer gut gestaltet aussehen.
Journale kann man speichern oder in der iCloud veröffentlichen. Da sie dort unter einer eher kryptischen URL zur Verfügung stehen, schickt man Freunden aus iPhoto heraus einen Link zu dem Journal. Den Freunden wird nicht nur die schön gestaltete Übersicht in ihrem Browser angezeigt, sondern sie können die Fotos per Klick vergrößern, eine Diashow starten oder auch die Bilder herunterladen. Im Test zeigte sich jedoch die Browserpräsentation noch sehr hakelig; bisweilen fehlte ein Foto oder ließ sich nicht vergrößern. Hier muss Apple noch nachbessern.
Fazit
iPhoto gefällt mit der durchdachten Fotobearbeitung, der Geschwindigkeit und neuen Features wie den Journalen. Nicht begeistert sind wir von der Fotoverwaltung, die unnötiger Weise hinter iPhoto für den Mac zurück bleibt. Trotzdem: Da sich iPhoto gut in die Bildverwaltung am iPad integriert und so einfach zu bedienen ist, werden viele nicht-professionelle Fotografen mit iPhoto zufrieden sein – und das zu recht.
Markus Linden
Name | iPhoto für iOS |
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Version | 1.0 |
Hersteller | Apple |
Vorraussetzung | Erfordert iOS 7.0 oder neuer. Kompatibel mit iPhone, iPad und iPod touch. Diese App ist für iPhone 5 optimiert. |
Preis | 3.99 EUR |
Download | |
Bewertung | |
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Leider kann man die bearbeiteten Fotos in iPhoto nicht löschen, sondern nur ausblenden!
Somit häuft sich einiges an. Das muss noch verbessert werden!
Nicht nur Löschen von Fotos fehlt, sondern im Gegensatz zur inhaltlichen Darstellung der Alben in iPhoto auf dem Mac, werden sie nach Synchronisation auf dem iPad in der App Fotos richtig, in der App iPhoto aber in völlig anderer Reihenfolge dargestellt. Was a) das Aufsuchen einzelner Fotos zur Nachbearbeitung erschwert und b) letztlich auch keine geordnete Diashow in iPhoto ermöglicht.
Auch in Ordnern ist keine sinnvolle Sortierung z.B. nach Datum möglich. Vorsortierte Fotos z.B. aus der Foto-App, werden auch noch durcheinander angezeigt.
Was nützen die "tollen" Bearbeitungstools, wenn ich mir die Fotos hinterher nicht vernünftig anschauen kann.
Löschen geht über das Fotot App.
Nein geht nicht! Die bearbeiteten Fotos werden nur in iPhoto angezeigt.
Zürück zum original, Zahnrad, Foto löschen
Erstmal die Hilfe lesen, bevor man meckert
Geht nicht! Wenn ich aufs Zahnrad klicke, kann ich nur zurück zum original und mehr nicht.
iPhoto ist mehr damit beschäftigt, ständig die Mediathek zu aktualisieren (was dauert…) als irgendwas zu machen. Es ist viel zu schlecht bis gar nicht mit der Foto-App verzahnt. Optimal wäre, wenn es die Foto-App komplett ersetzen würde. Nur so wäre es ein sinnvolles Produkt.
Sorry maclife, iPhoto ist ganz ok mehr aber auch nicht! Ihr schreibt ja selber, das gerade der Browser noch zu verbessern ist! Das Sync. zwischen Foto und iPhoto klappt nicht optimal! Ich verlange von Apple ein Produkt, das diese Abläufe beherrscht und das auch in 1.0 und nicht erst in 1.6!
Jetzt wird Apple zittern! Hast recht, ein so unglaublich teueres App sollte Apple erst nach Absprache mit Dir veröffentlichen!
Es geht doch überhaupt nicht um den Preis, sondern darum, das die Qualität und die Integration in iOS einfach für ein Apple-eigenes Produkt bei Weitem zu wünschen übrig lässt. Von Apple selbst hätte der Ansatz schon mal sein müssen, die gesamte iOS-Fotoverwaltung mit iPhoto zu organisieren und "Fotos" damit zu ersetzen. So sind ja z.B. von iPhoto bearbeitet Fotos erst nach "Beamen" in die Foto-App überhaupt dort sichtbar. Und dann nicht etwa so, dass sie das Original dort ersetzen, sondern als NEUES Bild in "Aufnahmen" geworfen (statt an die Stelle/Ereignis/Album, wo sich das Original befindet). Das, genau das ist wirklich total schlecht und ärgerlich. Auch wenn die App gratis wäre.
Darüber hinaus ist iPhoto auch auf einem iPhone 4S nervtötend langsam.
Also ich möchte nicht, dass automatisch das Originalbild mit dem Überarbeiteten ersetzt wird. Aber die Möglichkeit dazu, wäre okay!
Es wäre ja eben nicht ersetzt. iPhoto kann wie sein Desktop-Pendant immer wieder zum Original zurück. Genau deswegen ist es ja so ärgerlich, dass es nicht die gesamte Fotoverwaltung in iOS übernimmt, sondern der sehr umständliche und fehlerträchtige Weg über die Fotos-App gegangen werden muss. Und schließlich ist nur letztere überhaupt in der Lage, die Fotos mit dem Mac und (das ist ja der Witz) mit iPhoto (Desktop) zu synchronisieren!
Preisleistung ist schon entscheidend. 3.99 für ne Universal App dieser Klasse ein Hammerpreis. Kann so ein App nicht mit Mac Apps um die 100€ vergleichen. Aber das ist der Lauf der Zeit. Selbst kostenlose Apps werden da an den Pranger gestellt, weil diese nicht alle denkbaren Funktionen beinhalten.
Geilste App Ware! Macht Spaß!
Die iPhoto App ist ein guter Anfang, wirklich. Sie ist verbesserungswürdig, dennoch sehr gut zu bedienen. Das Löschen der bearbeiteten Bilder funktioniert wie oben beschrieben.
Das Grundfazit kann ich unterstützen, wobei jedoch Nachholbedarf besteht. 1.0 sagt jedoch auch aus, dass dort noch viel gemacht werden wird und man nicht zu hart ins Gericht gehen sollte.
Sicher wird Apple ein Update bringen, was vieles erleichtern wird.
Bei mir funktioniert alles eigtl. sehr gut. Find's super!
Ich finde Super.
Nur eine Frage: zählen die Journals auf mein 5gb iCloud Konto oder ist das so wie Fotos all inclusive??
Wird den 5 GB abgezogen
Ich könnte mir vorstellen, dass eine Verzahnung in iOS integriert wird. Aber man weis es nicht.
mir fehlt etwas die "Gesichter" Funktion
Soweit so gut.
Leider kann man nicht mit iPhoto am Mac wieder synchronisieren. Wenn man sich also die Arbeit macht und die Bilder z.B. am iPAD bearbeitet oder aussortiert, dann bekommt die iPhoto-Anwendung am MAC nichts davon mit - prima! :(
Oder hat jemand rausgefunden wie das funktioniert.